ÜBER DIE DRUIDIN

Meine Familie gab mir den Namen Sonja (das ist die russische Kose-Form von Sophia; das steht griechisch für Weisheit). Ich lebte mit meinen Eltern und zwei älteren Schwestern in einem kleinen Einfamilienhaus mit Garten. Direkt hinter dem Garten gab es während meiner Kindheit eine Kuhweide. Ich liebte es, im Garten zu spielen. Aus heutiger Sicht war der Garten klein. Für mich war er ein Paradies. Einige meiner schönsten Kindheitserinnerungen beziehen sich auf Erlebnisse in diesem Garten. Da meine Schwestern sieben und acht Jahre älter sind und es über lange Zeit keine Kinder in meinem Alter in der Straße gab, verbrachte ich viel Zeit allein beim Spielen, Malen und Basteln.

Schon früh erwachte mein Interesse an den Mysterien des Lebens. Wann immer ich etwas außerhalb des „normalen“ Kontextes über das Leben und die Menschen erfahren konnte, spitzte ich meine Öhrchen. Ich war stets fasziniert, Menschen kennenzulernen und Einblicke in das Leben anderer Menschen zu erhalten. Meine Mutter trug dafür bei, dass ich Menschen aus vielen verschiedenen Kulturen kennenlernte. Ich war sowohl interessiert als auch schüchtern. Als Jugendliche wirkte ich in einer Musical-Theatergruppe mit, worüber ich einen guten Teil meiner Schüchternheit überwinden konnte. In dieser Zeit erfuhr ich von Phänomenen wie Telepathie und Nahtoderlebnissen. Etwas später lernte ich Symbolik anhand von Tarotkarten kennen, und ging darüber in eine Auseinandersetzung mit mir selbst.

Als ich sechzehn war, besuchte ich meinen ersten Reikikurs. Ich war fasziniert von der Spürbarkeit und Wirksamkeit der Energieströme. Bei einem weiteren Kurs erwachte meine Hellsichtigkeit. Und auch meine Hellfühligkeit intensivierte sich. Ich begann, Auren nicht nur zu fühlen, sondern auch zu sehen.

Mit achtzehn zog ich von zuhause aus, machte ein Jahr später Abitur, arbeitete einige Monate bei Mercedes-Benz am Band, um mit dem verdienten Geld eine Reise mit einer Freundin für einige Monate nach Canada zu machen. Wir flogen nach Toronto, hielten uns eine Zeitlang in Kitchener, Ontario, auf, halfen auf einer Apfelfarm mit, machten einen Abstecher nach Montreal und einen nach New York und fuhren anschließend mit den Greyhound-Bussen in die Rocky Mountains und dann weiter nach Vancouver. Einen größeren Teil der Zeit verbrachte ich auf Denman Island, einer kleinen Insel zwischen der Westküste und Vancouver Island, wo ich auf einer kleinen Knoblauchfarm mithalf.

Wieder zurück in Bremen fragte ich mich, wie ich mich beruflich positioniere. Ich interessierte mich für den Beruf des Heilpraktikers, der erst ab 25 ausgeübt werden durfte, und ich interessierte mich für ein Studium der Psychologie. Da jedoch meine größere Schwester schon studiert hatte, hatte ich das Gefühl, dass mein Vater nicht noch ein Studium finanzieren könnte (meine Eltern waren mittlerweile getrennt. Große Konflikte hatte es schon in meiner frühen Kindheit gegeben). Auch hatte ich Interesse an der Physiotherapie. Doch auch hier, selbst bei einer staatlichen Schule, wäre ich auf das Geld von meinem Vater angewiesen gewesen. Ich entschied mich dafür, Krankenpflege zu lernen, mit der Absicht, während eines späteren Studiums mir dies mit Nachtdiensten finanzieren zu können.

Für meine Ausbildung ging ich nach Heidelberg. Am Ende des zweiten Lehrjahres begegnete ich meiner ersten wirklich großen Liebe, dem Mann, mit dem ich unsere wunderbaren Kinder Antonia und Helge bekam. Ich begann weder ein Studium der Psychologie noch der Medizin, was ich überlegt hatte.

Dank der Kinder, meiner Hausgeburtshebamme und Nachsorgehebammen kam ich mit alternativen Heilansätzen und insbesondere der Homöopathie (die ich aus meiner Kindheit schon kannte) in intensiven Kontakt. Ich besuchte einen Homöopathie-Kurs bei einer sehr guten Heilpraktikerin, der ich sehr viel verdanke. Nach ihrem Tod führte ich den Kurs eine Zeitlang weiter, da sich unter ihrer Leitung sich eine sehr schöne Gruppendynamik entwickelt hatte. Ich arbeitete Arzneimittelbilder aus und vermittelte weitere Lehrinhalte wie einen Exkurs über Meridiane und das Arbeiten mit der Einhandrute. Ich brachte mir autodidaktisch das Wissen über Bachblüten, Heilströmen und weitere naturheilkundliche Methoden und auch psychologisches Wissen bei. Ich lernte vieles: Geomantie, Feng Shui und das I Ging, sowie Aspekte der Chinesischen Medizin und Mikroakupunktur, sowie verschiedene Klopftechniken und vieles mehr.

Nachdem ich als Kind bereits chronisch krank gewesen war und viel unter Bronchitis, dauernder Nebenhöhlenverstopfung, Allergien, Neurodermitis und Asthma gelitten hatte, litt ich auch als junge Mutter immer wieder sehr unter Atemnot (meine Gesundheit hatte direkt nach einer für die Ausbildung der Krankenpflege geforderte Hepatitis-B-Impfung erneut stark nachgelassen). Eines Tages erkannte ich, dass ich aus der passiven Patientensituation in die Aktivität kommen müsse, um aus der chronischen Erschöpfung und Schwäche herauszukommen.

Ich lernte Yoga kennen, was für mich gleich in der ersten Stunde einem Aufatmen gleichkam. Endlich hatte ich eine Bewegungsart gefunden, die mir und meiner Konstitution entsprach. Die Tiefenentspannungen waren zusätzlicher Balsam für mich. Ich übte intensiv Yoga, machte tägliche Nasenspülungen, lernte den von mir geliebten Zungenschaber kennen, setzte mich mit der Yoga-Philosophie auseinander und – nach zwei Jahren – hatte ich erstmals eine freie Nase, was mir nicht nur die Atemübungen, sondern vor allem mein Leben erleichterte. Meine Hellsichtigkeit erweiterte sich und ich machte weitere Einheitserfahrungen. Ich machte eine Yogalehrerausbildung, die neben intensiver Ausübung von Asanas (Yogahaltungen) und Bewegungsabfolgen, Meditation und Atemübungen mir eine sehr schöne Qualität des Nada Yoga, des Yoga des Klangs, nahebrachte. Ich unterrichtete bald und regelmäßig mit großer Freude und guten Erfolgen.

Des weiteren lernte ich verschiedene Massagetechniken. Ich lernte die Vielfalt und Anwendungsmöglichkeiten ätherischer Öle und von Heilpflanzen und Heilsteinen. Ich begegnete „The Work“ von Byron Katie, worüber mir klar wurde, dass das schönste Geschenk, das ich meinen Kindern – und mir selbst – machen kann, ist: selbst glücklich zu sein. Ich lernte über Ahnenheilung und Familienstellen, Wesens-Sprache, über die Wirkung von Worten, Sprachhygiene und vieles mehr.

Als mein Vater gestorben war, hatte ich einen Teil des kleinen Erbes in unser Haus eingebracht und einen anderen Teil angelegt. Anstatt, wie „versprochen“, an Wert deutlich zuzunehmen, war dieses Geld innerhalb von wenigen Jahren deutlich geschrumpft. Ich beschloss, zu Ehren meines Vaters, dieses verbliebene Geld so zu nutzen, wie er es auch mit seinem Geld besonders gern getan hatte: ich investierte in meine Bildung.

Ich besuchte eine Heilpraktikerschule und Kurse für informativ-energetische Techniken, der Chinesischen Quantum Methode und Yuen-Kursen. Hier lernte ich 2011 meinen heutigen Partner Eduard kennen (auch er schult sich ein Leben lang autodidaktisch in vielen verschiedenen Bereichen). Ich intensivierte meine Studien über das Leben und seine Zusammenhänge, insbesondere in den Bereichen der russischen Bewusstseins-Techniken nach Grabovoi und Norbekov, „Sehen ohne Augen“, Vergebung und Selbstvergebung, im Speziellen Ho' oponopono, Dowsing (mit den größten Erfolgen nach Raymon Grace), Gebete für die Seele (nach Anton Styger), Matrix, Quantenheilung, Realitätsgestaltung nach Bodo Deletz, Tai Chi bis hin zu Erfahrungen im „kontaktlosen“ Kämpfen, das über Akzeptanz ermöglicht wird. Ich erweiterte meine Wahrnehmung und wurde mir meines Einflusses auf die Realität bewusst.

Ich übte und entwickelte Methoden weiter. Im Diskurs mit Eduard flossen noch weitere Aspekte ein. Ich begann, Coachings zu geben. Und auch Kurse für informativ-energetische Techniken. Ich beendete nach circa zwanzig Jahren meinen Nebenjob in der Individuellen-Schwerstbehinderten-Betreuung und wurde Geschäftsführerin der Geigenbau Winterling GmbH in Hamburg und Walsrode. Eduard (Schwen) ist hier Geigenbaumeister.

Seit ich in Partnerschaft mit Eduard bin, pendele ich zwischen Süddeutschland und Norddeutschland. Etwa neun Jahre lang verbrachte ich die Hälfte meiner Zeit bei meinen Kindern, die bei ihrem Vater in Süddeutschland blieben, und die andere Hälfte mit Eduard in Walsrode und Hamburg, mit Aufenthalten von je zwei bis fünf Wochen. Im letzten Jahr hat sich der zeitliche Anteil etwas mehr in Richtung Norddeutschland verschoben.

Lange Zeit war ich auf der Suche nach meiner Berufung gewesen. Ich war in vielem schnell sehr gut, und doch hatte ich trotzdem nicht das Gefühl, dass es mich erfüllt. Mittlerweile hatte ich erkannt, dass ich als Heilpraktiker im medizinischen System in einer Art eingebunden wäre, die mir nicht entspricht. Im Coaching erreiche ich viel mehr die Menschen, die an echter Veränderung interessiert und bereit sind, sich selbst aktiv dafür einzusetzen. Echte Bereitschaft, ein „sich dafür bekennen“ und eigener Antrieb ist Voraussetzung für nachhaltige Veränderung im Leben eines Menschen.

Vor einigen Jahren erkannte ich meine Bestimmung: Ich bin DIE DRUIDIN. Dafür hat meine Seele mich auf meinem Weg geführt. Interessanterweise war ich dem schon mehrere Jahre zuvor auf die Spur gekommen, als ich eine Druidenschule besucht hatte. Doch da der Lehrer auch in schwarzmagischen Aspekten geschult war, hatte ich mich nach kurzer Zeit wieder davon verabschiedet. Zu meinem Leidwesen habe ich ähnliche Erfahrungen auch mit anderen Druidenorden gemacht.

Nach meinem Verständnis ist Wissen universell. Druiden waren die „Bewahrer des Wissens“. Und als solche gefragte Ratgeber in allen Lebensbereichen. Auch wenn Wissen immer über die Möglichkeiten des Anwendens und Lösungen-Findens eine erweiterte Handlungsoption bietet, sollte es NIE als Machtinstrument zu Lasten anderer angewendet werden. So wie die eigene Lebensqualität nie auf Kosten anderer fundieren soll.

Ich bin dankbar für alles, was ich gelernt habe, was mir beigebracht wurde, sowie allen meinen Lehrern. Auch den schlechten, denn auch durch jene habe ich viel gelernt. Und jetzt weiß ich auch, weshalb ich mich nie auf eine spezielle Technik beschränken oder einem System unterordnen wollte; erst recht nicht, wenn es einen Alleinstellungsanspruch hegte. Nicht nur, weil es andere Möglichkeiten ausschloss, sondern auch, weil es etwas Größeres gibt:

Ich habe mich als einziger wirklicher Referenz der Wahrheit verpflichtet.

Danke